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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 34

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hettiiiqe, auf betten Schiffe gebaut werden. Stettiner Schiffs- Die Vulkan-Werft in Stettin und Hamburg ist die größte auf dem Kontinent. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen, beschäftigt sie heute 13 000 Arbeiter und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnell- dampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des 'Norddeutschen Lloyd war die Bulkan-Werft bahnbrechend und neben F^ö rde von Eckernförde. Die Förde wird von einem hügeligen, mit Buchenwald bedeckten Ufergelände von 30 m Höhe umsäumt. Sie hat 141cm Länge, 1 km Breite, bis 27 m Tiefe und ist eine der besten Hafenbuchten Schleswigs. Die Förden sind „ertrunkene Täler".

2. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 93

1893 - Leipzig : Hinrichs
Franz Josephs-Land. 93 5. Iran; Josephs-Land. a) Name, b) Naturcharakter, c) Organisches Leben. a) Das Franz Josephs-Land, von der österreisch-ungarischen Polarexpedition unter Weyprecht und Payer entdeckt, ist fast so groß wie Spitzbergen besteht aus mehreren Komplexen: Wilczek- Land ist das östliche. Zichy-Land das westliche Hauptmassiv; beide sind von zahlreichen Fjorden durchschnitten und von vielen Inseln umlagert. Eine Durchfahrt, der Austria-Sund, trennt diese Massen in ihrer Längemitte. Der Breite von 830 gehört ein gewaltiges Vorgebirge an. eine der nördlichsten Landmarken der bekannten Erde: Kap Wien auf dem Petermannlande. Ihm gegenüber liegt eine andere Landmasse, welche den Namen König Oskar-Land trägt. — lb) Im Gegensatz zu den minder streng ark- tischen Polarländern Spitzbergen und Nowaja-Semlja zeigt Franz Josephs-Land den vollen Ernst der hocharktischen Natur; besonders im Anfange des Frühlings scheint es allen Lebens entblößt zu sein. Überall starren ungeheure Gletscher von den höheren Einöden des Gebirges herab, dessen Massen sich in schroffen Kegelbergen kühn erheben. Alles ist in blendendes Weiß gehüllt, selbst die steilen Felswände von Eis überzogen. Isolierte Gruppen von Kegel- und Tafelbergen, wie solche dem Basalt eigentümlich sind, bilden die Bergsysteme; nirgends sind Kettengebirge zu erblicken. — c) Die Vegetation steht tief unter jener Spitzbergens, Grönlands und Nowajas. Wenn zur Zeit von Payers Besuch das Pflanzenleben sich erst zu regen begann und die Abhänge noch größtenteils Schnee überdeckte, so boten doch selbst die am günstigsten gelegenen, schneefreien Niederungen kein anderes Bild; nirgends zeigte sich eine ge- schlossene Rasendecke. Selbst ebene Flächen tragen nur dürftige Gräser von Catabrosa algida, wenige Exemplare von Saxifraga oppositifolia und Silene acaulis, selten das Hornkraut und den Mohn; häufiger waren dichte Polster von Moosen, vorherrschend aber die Flechten. Das Land ist völlig unbewohnt, ohne jegliche Spur einstiger Ansiedelungen; mit Ausnahme der Eis- bären und der wandernden Vögel auch ohne jedes Tierleben.

3. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 130

1900 - Leipzig : Spamer
130 Das Festland Australien. Westküste erreichen. Die Reisenden fanden ein aus drei von Ost nach West laufenden Zügen bestehendes Gebirge, welches mit dem Namen „Liebig Mountains" belegt wurde; der höchste Punkt desselben erhielt den Namen „Monnt Musgrave". Ferner fand man einen mächtigen, aber zur Zeit trockenen Salzsee, welcher „Lake Amadeus" benannt ward. Mangel an Lebensmitteln zwang die Reisenden von hier aus wieder zur Umkehr. Im Jahre 1874 unternahm Giles abermals eine Reise nach dem Westen. Der Zweck wurde aber wieder nicht erfüllt. Er stieß auf eine Oase von vor- trefflichem Boden und entdeckte nicht weit von der Grenze der Kolonie Südaustralien einen See mit süßem Wasser. Da die Wüsten, welche die Oase umgaben, undurchdringlich waren, so wanderte Giles zu Fuß, mit einem Fäßchen Wasser auf dem Rücken, zurück. Ebenso resultatlos war die 1875 von John Roß zu demselben Zwecke unternommene Reise. Dagegen gelang es dem unternehmenden Giles in demselben Jahre, endlich sein Ziel zu erreichen: im Mai brach er mit seiner Karawane auf und gelangte nach den verschiedensten Erlebnissen am 18. No- vember in Perth an. Hume suchte die Spuren Leichhardts aufzufinden, fand aber dabei feinen Tod. Von den vielen größeren und kleineren Reisen, welche in neuester Zeit in Australien gemacht wurden, seien hier nur noch einige erwähnt. Hodgkins on erforschte 1876 die im Westen von Queensland gelegenen Gebiete, er zog vom Herbert zum Leichhardt und ging den letzteren auf- wärts, dann dem Diamantina folgend wieder zur Küste. Barclay und Winnecke bereisten 1878 die noch unbekannten Gegenden westlich von dem Überlandtelegraphen bis Queensland. Im Jahre 1878 erforschte John Forrest die Nordwestküste von Ashburtou, de Grey und Fortefcne und 1879 fand Alexander Forrest, von Kingsund am Fitzroy aufwärts zur Catherine- station ziehend, ein wasserreiches, fruchtbares Land. Im Jahre 1883 reiste John Forrest in den Kimberleydistrikt in Westaustralien und Ernest Favence zog den in den Carpentariagolf miindenden Mae Arthnr-Fluß hinauf. Im Jahre 1884 fand Johnston am Ordflnß Gold. Im Norden Australiens reisten noch Stockdale, Hardman, Lindsay (1886) und Teuison Woods. Brown, East und Lindsay erforschten 1888 das Innere Australiens. Trotz der vielen Reisen zeigt die Karte von Australien noch viele weiße Flecke, welche die unbekannten Gebiete kennzeichnen, doch kennt man den Charakter des Landes und man wird dort kaum auf fruchtbare Striche hoffen dürfen. Nach so vielen gescheiterten Versuchen, im Innern des Landes festen Fuß zu fassen und zur Ansiedelung geeignete Plätze aufzufinden, scheint es erwiesen, daß Australien eigentliche Kulturlandschaften nur an den Küsten- strichen haben kann; das Innere wird, soweit es sich zur Ernährung von Herden eignet, den Viehzüchtern vorbehalten bleiben. Aber diese Küsten-

4. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 54

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 134. 54 § 134. Klim« und Erträge. Indien, wie man kurz die beiden Halb- inseln und die Ostindische Jnselslnr bezeichnet, dieses Wunderland, woher die Phönizier, woher Salomo auf beschwerlichen Land- und Seereisen Gold, Elsen- bein und Gewürze bezogen, wohin kühne Männer im Mittelalter, als die Türken den alten Land- und Seeweg verschlossen, einen neuen Seeweg suchten und endlich fanden, hat seinen Reichtum besonders dem Klima zu verdanken^). a) ftlim«. Indien ist das Gebiet des Monsuns. So heißt hier der Wind, der im Sommer aus der Äquatorialregion nach Nordosten weht, aber auch die Luftströmung, die im Winter ans den nördlichen Regionen nach Südwesten fließt. Der Südwestmonsun bringt im Sommer reiche Niederschläge, der Nordostmonsun hingegen Trockenheit. Am regenreichsten (über 200 cm jähr- liche Niederschlagsmenge, also nahezu viermal so groß als in der Cölner und Münsterschen Bucht) sind die Inseln, der östliche Teil Hinterindiens, die Ebene des Ganges und Brahmaputras. Regenarm ist das Tiesland des Indus, das unter dem Einflüsse des Klimas von Iran steht, ferner das östliche Gebiet des Hochlandes von Dekan; hier halten die hohen Westghats den größten Teil des Regens auf. In diesen Landschaften herrscht die öde Steppe vor. — Mit dem Regenreichtum verbindet sich noch die Luftwärme der heißen Zone. Selbst im Januar beträgt die mittlere Temperatur fast in ganz Südasien 20—25 °, die sich im Juli bis aus 30 0 erhöht. Sie kann aber bis auf 49 0 steigen. In den trockneren Bezirken ist diese Wärme jedoch nicht lästig; nn- erträglich und verderblich wird sie aber dem Europäer in den feuchten, sumpf- reichen Niederungen. b) Pfl«nzenreich. In diesem Klima entfaltet die Pflanzenwelt eine bei- spiellose Üppigkeit und Mannigfaltigkeit. Fast undurchdringliche, immergrüne Tropenwälder bedecken überall die Abhänge der Gebirge. In diesen tro- pischen Urwäldern herrscht ein unaufhörlicher Kampf um Licht und Sonne. Riesenhafte Bäume wie Palmen verschiedenster Art, Tik- (indische Eiche), Ebenholz-, Sandelholz-, Brotfruchtbaum usw. recken ihre gewaltigen Stämme empor und schließen mit ihren bald breitflächigen, bald gefiederten, bald fächerförmigen Blättern das Waldesdach, so daß nach unten auch am hellen Tage nur dämmeriges Licht dringt. Auf den Stämmen wuchern Schlingsträucher (Lianen), die ihre armdicken Taue von Ast zu Ast spannen und dünnere Seile nach oben zum Licht senden. Herrliche Orchideen suchen die Felsenspalte an lichten Ab- hängen auf oder nisten sich in der Rinde hoher Bäume fest. Auf den sumpfigen Stellen schießt ein dichter Wald von Bambusrohr empor, das oft mehr als Armesdicke hat. Dschungeln werden diese Rohrdickichte genannt. Die größten breiten sich am Fuße des Himalajas und in dem Delta des Gauges und *) Bartholomäus Diaz erreichte das „Kap der guten Hoffnung"; Kolumbus suchte .Indien und fand Amerika; daher erhielten die Inseln, die er zuerst antraf, den Namen west- indische, als man später die ostindischen entdeckt hatte. Endlich gelang es Vasco da Gama 1498 an der Küste Vorderindiens zu laudeu.

5. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 354

1887 - Berlin : Dümmler
354 Deutsch-Äquatorial-Afrika. nicht ändern und unter dem Äquator essen — und trinken, wie es höchstens unter den kalten Nebeln Englands eine Zeitlang ungestraft geschehen kann. Doch ist, hiervon abgesehen, das Klima noch gefähr- lich genug, um die Engländer zu veranlassen, die Mannschaften ihrer in der Benuebucht stationierten Schiffe jährlich ablöfen zu lassen. (S. Bastian, Geogr. u. ethnogr. Bilder. S. 142. — Europäische Kolonieen in Afrika. S. 23 n. 32.) — Man hat seit 1833 mehr- mals Fahrten mit Dampfschiffen auf dem Niger unternommen, an- fangs mit großen Verlusten (1842 von 300 Mann 295), fpäter, seit der Expedition derplejade 1854 hat man mit Erfolg Vorsichtsmaßregeln angewandt; nicht zu langes Verweilen an demselben Platze, Ver- meidung der miasmatischen Ausdünstungen durch Aufsuchung von gesünderen Standpunkten, prophylaktischer Gebrauch von Arznei- Mitteln, strenge Beobachtung aller sonstigen hygienischen Vorsichts- maßregeln. Da auf Kriegsfchiffen und bei wissenschaftlichen Expedi- tionen die Mannschaften strenge hierzu angehalten werden können, so erleiden diese auch viel weniger Verluste, als die Palmölschiffe. B. itnimiiio |)o. Der Clcirence Pik, dem Kamerun gegenüber. — Die spanische Stadt St. Isabel. — Tropische Scenerieen. — Die Bevölkerung. Über den Waldgürtel, der den Fuß der Insel umschließt, hin- wegschweifend, traf der Blick, höher an den Bergstrahlen, die alle dem Elarence-Pik zulaufen, einen fo großartigen Palmenreichtum, wie ich ihn fpäter nie wieder in solcher Fülle gesehen habe. Wipfel neben Wipfel, ein Fiederblatt neben dem andern; von fern sah ich Tausende und Abertausende prächtig grüner Wedelsterne, die sich förmlich durcheinanderfchoben und nur selten von alten, weißrindigen Baumriesen überragt wurden. Die dichten Ölpalmenwälder, die die Insel zu einem der reich- sten Plätze Westafrikas machen, umgürten den Riesenleib des Piks im ersten Drittel feiner Höhe, die dann weiter hinauf bis zum Gipfel mit dichter Laubwaldvegetation bedeckt ist. Bis 3500 m hoch bildet er mit dem auf dem Festlande gegenüber lagernden, noch gegen- wärtig thätigen Kamerunvulkau von 4620 m Höhe ein mächtiges Thor, das an die Säulen des Herkules erinnert.

6. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 326

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Flensburg (be- deutende Industrie, Schiffsbau), sowie Sonderburg und Augusteuburg auf Alfen. Kiel liegt an der reizvollen Kie- ler Förde, wie denn die „deutsche Fördenküste als eine der lieblichsten und schönsten der Erde" bezeichnet werden kann. Der größte Teil der Kieler Binnenförde ist als Reichskriegsha - fen für die Kaiser- liche Marine be- stimmt. Es ist der Hauptkriegsha - fen des Deut- schen Reiches. Er istsogroß(10^1<in), daß hier 200—250 der größten Kriegs- schiffe vor Anker gehen können. In ihm herrscht eine Tiefe von über 10w.umdensü d- rand der Förde zieht sich die Stadt Kiel hin. Sie hat 165 000 Einw. „Den innersten Teil der Förde bildet der Handelsha- fen, mit seinem regen Verkehrsle- den ein Bild sried- licherarbeit." Viele Dampfer und Seg-

7. Unser Vaterland - S. 346

1900 - Berlin : Bruer
— 346 — Seefahrer manche sichre Kunde über Afrika erlangt und wußte, daß solche Gerüchte lauter Märchen waren (1418). Er sandte ein gut ausgerüstetes Schiff unter dem geschickten Seefahrer Perestrello aus, um die unbekannte See an der Westküste Afrikas zu erforschen. Dieser stieß zuerst auf die kleine Insel Porto Santo, weiter hin auf Madeira, beide nicht von Menschen bewohnt und mit dichtem Wald bedeckt. Die Wälder Madeiras, welche die Portugiesen anzündeten, sollen sieben Jahre hindurch gebrannt haben. Ihre Asche wurde der günstige Boden für Anpflanzungen von Weinrebe und Zuckerrohr. Später erreichte Perestrello die kanarischen Inseln, die Heimat der Kanarienvögel, wo feuerspeiende Berge schon der Anfang der brennenden Linie zu sein schienen. Die Meisten wären am liebsten umgekehrt; doch wußte der kühne Führer zu beschwichtigen, und weiter zog das Fahrzeug dem Süden zu. Da erhob sich plötzlich eine riesige Felswand vor ihren Augen, brausende unabsehbare Strudel verwirrten den Lauf des Schiffes. Gewiß war hier das Ende der Welt, die sich mit einer Mauer umschloß. Es war das Kap Non. . Ein Kühnster unter den Mutigen erbot sich, das furchtbare Kap zu umschiffen (1433). Bald folgten die Uebrigen, und weiter ging es unter jahrelangen Beschwerden, bis endlich Guinea erreicht wurde (1462), wo die mutigen Seefahrer durch Gold, Elfenbein und andre Schätze •für die lange beschwerliche Reise entschädigt wurden. Endlich war auch die gefürchtete Linie erreicht; aber das erwartete Feuer war nirgends zu sehen (1463). Da Heinrich der Seefahrer im folgenden Jahre starb, waren die Portugiesen zufrieden, die Reichtümer der Westküste Afrikas nach Portugal führen zu können, und der großartige Gedanke, auf diesem Wege nach Ostindien zu kommen, war fast vergessen, als König Johann Ii. von Portugal des alten Planes gedachte (1486) und den Seefahrer Bartholomäus Diaz mit einigen Schiffen nach Afrika sandte, die Küste soweit nach Süden entlang zu fahren, bis das Land Afrika aufhören würde. Heftige Stürme trieben die Fahrzeuge westwärts in den weiten Ozean, und die Schiffsleute empörten sich, weil ihr Führer sie nur in den sichern Tod gehen heiße. Dieser mußte nachgeben und die Rückfahrt nach Spanien antreten, fand sich aber wiederum dem Sturme widerstandslos preisgegeben, der ihn diesmal glücklich an die Südspitze Afrikas trieb. Bartholomäus Diaz nannte das Vorgebirge, das ihm

8. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 459

1858 - Osnabrück : Rackhorst
459 zu wenig angebaute Ebene Metidscha, diese afrikanische Lom- bardei, mit ihren weißglänzenden Städtchen und Dörfern und den schneebedeckten Bergen des Atlas im Hintergründe. Der maurische Charakter der Stadt, die engen Straßen und seltsamen Häuser, beide dem Klima angemessen, schwindet immer mehr und macht den langweiligen, casernenartig regelmäßigen Häusern der civilisierten Welt Platz, nur das platte Dach ist fast überall geblieben. Durch Niederreißen vieler Häuser und Er- breiterung der Straßen hat die Stadt viel von ihrer Eigenthüm- lichkeit verloren; daher ist die Schilderung, welche der durch den Feldzug nach der Krim bekannte französische Marschall St. Ar- naud, noch als Lieutenant, im Januar 1837 entwarf, heute wohl nicht mehr ganz zutreffend, aber charakteristisch. „Welch ein Anblick!" — so schreibt er auf der Rhede von Algier. „Denke dir ein wie ein umgekehrtes Trapez geformtes Amphitheater in weißer Kreide mit regelmäßigen kleinen schwar- zen Flecken. So sieht Algier aus, selbst ganz in der Nähe. Die weiße Kreidemasse sind die Häuser, die jedes Jahr ganz frisch geweißt werden, ein Haus über dem andern stehend und hoch über ihnen allen die Kasbah oder Kasaba (der alte festungs- artige Palast des Dey); die kleinen schwarzen Linien sind die Fenster. Die Küste ist bewunderungswürdig schön; rechts die weiten Gärten des Ex-Dey, durchschnitten von langen Gängen, wie die Decoration eines Guckkastens; an der Spitze des Caps, das die Franzosen 1830 umschifften, um die Landung in Sidi- el-Feruh westlich von Algier zu bewerkstelligen, erhebt sich das Fort Taxis; links das neu erbaute Kaiserfort, welches die Stadt beherrscht. Auf der äußersten Linken der Bai erhebt sich abermals ein Fort. Zwischen diesem Fort und Algier, auf einer Fläche von beinahe 6 lisuos, steht das Mustapha-Lager, die maison carree (ebenfalls ein befestigtes Lager) und das Lager von Cuba, alles amphitheatralisch angelegt und mit Landhäusern besäet, umgeben von Palmen und Orangenbäumen und Aloehecken, die Häuser gleich Spitzen ä jour (d. h. durchsichtigen Spitzen) gefaßt, Bäume und Wiesen im frischesten Grün, die Mandelbäume in voller Blüte, neben dem Kraut, das die Sonne gestern gesäet, das Kraut, welches heute schon Keime treibt." Wenn erst die jetzt in Aussicht gestellten Eisenbahnen, welche die Haupthäfen unter sich und mit dem Innern verbinden sollen, vollendet sein werden, so wird voraussichtlich der Ackerbau und der Handel Algeriens einen bedeutenden Aufschwung nehmen, und dadurch die Civilisation und das Christenthum mit seinen

9. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 255

1858 - Osnabrück : Rackhorst
255 23. Schleswig-Holstein und seine Bewohner. Es ist ein gesegnetes Land, das Herzogthum Schleswig und Holstein. Da breitet sich im Süden das Paradies von Hol- stein und dort, nur durch den Eiderkanal geschieden, das nicht minder paradiesische Ostschleswig aus. Hier schlängelt sich durch ein Thal, so lieblich, wie kein anderes im Norden der Elbe, die Schwentine der Kieler Föhrde zu, und hier ist sie selbst, diese Königin aller Buchten der Ostsee, geräumig, sicher vor Stürmen, tief, wie das Meer draußen, weit genug, um allen Flotten der Welt auf einmal zum Hafen zu dienen, zugleich aber berühmt durch die Anmuth ihrer Ufer. Ueberfliegen wir den Eiderkanal und lassen uns auf einer der steilen Kuppen nieder, die sich unweit davon über das wel- lenförmige Tiefland erheben, so breitet sich vor uns der größte Theil Südschleswigs mit seinen stattlichen Dörfern, seinen zahl- reichen Edelhöfen und seiner vielgezackten Küste aus. Da streckt sich mit seinen Gehölzen zwischen der Kieler- und Eckernförder Bai der dänische Wohld, dort das grüne weidenreiche Schwan- sen, da am nördlichen Horizont das herrliche Angeln hin, das sie das Gosen der Geistlichen nennen. Auf der Düppeler Schanze stehend erblicken wir unter anderem die prächtige Föhrde von Flensburg mit ihren Vorgebirgen und die Insel Alsen, die an heitern Morgen wie ein Smaragd in Silber gefaßt aus der glitzernden Salzflut emportaucht. Auch der äußerste Norden des Herzogthums ist nicht ohne Schönheiten. Dort ist Apenrade mit seinen Werften, da die Skammlingsbank, der höchste Berg des Landes, im Osten der kleine Belt und das Gestade Fühnens. So ist das östliche Drittheil des Herzogthums. Welch ein Unterschied ist aber zwischen diesem Arkadien und der Dürre und Trostlosigkeit des Mittelrückens der Halbinsel, der an den mei- sten Stellen zwar angebaut ist, immer aber noch große Einöden hat, die an einigen Punkten bis tief in jenes üppige Garten- land hinein und bis hart an das Meer reichen. Oft ist der Uebergang von diesem in jene plötzlich, öfters allmählich. Statt der stolzen Buchen zeigt sich bescheidenes Buschwerk von Eichen und Birken, die Hecken werden dürftiger, die Weizenfelder hören auf und machen dem Roggen und dem Heidekorn Platz. Die Wege führen durch röthlichen Sand, das Aeußere der Dörfer wird ärmlicher. Noch weiter nach Westen verliert sich die Strauch- einfriedigung völlig und nur nackte Erdwälle und Gräben, an denen bereits Heidekraut und Sandweiden auftreten, bleiben

10. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 176

1815 - Leipzig : Fleischer
i;6 rcn der Zwerg Jeffery Hudson, und der Zwerg Katozze. Der erstere, ein Engländer, ist nicht blos seiner Kleinheit wegen merkwürdig, die in seinem alsten Lebens- jahre noch unter a Fuß betrug, sondern auch deßwegen, daß er 63 Jahr alt wurde, welches eben so selten bei Zwergen alö bei großen Fressern vorkommt. Der Herzog von Buckingham ließ ihn einmal in einer kalten Pastete auf der Tafel aufsetzen, als eben der Hof bei ihm speiste. Gerade als man den Deckel der Pastete abhob, hüpfte er zum Schrecken des Vorlegers aus derselben heraus, und marfchirte auf der Tafel umher. Er scheint mehr Mutl- und Verstand gehabt zu haben, als man sonst bei solchen verkrüppelten Naturen zu suchen gewohnt ist. Er gerieth in Handel mit einem gewissen Er oft, den er herausfor- derte. Dieser wollte ihn lächerlich machen, und brachte eine Klystiersprütze auf den Kampfplatz mit, wurde aber dafür von ihm erschossen. Im Jahre 1662 wurde er be- schuldigt, an einer Verschwörung Antheil gehabt zu haben, und starb im Gefängnisse. Eben sowohl des erreichten gleich hohen Alters wegen, als auch deswegen, daß zugleich seine Arme und Füße verbildet, und gleichsam nur Stumpfe waren, ist der Zwerg Katozze merkwürdig, der in einem Hospital zu Paris starb. Er stammte aus Venedig. Den größten ' Theil seines Lebens schweifte er in Europa umher, ließ sich sehen, machte mancherlei kleine Künste, warf mit seinen Stummeln Stöcke, Waffen u. d. gl., in die Luft,
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